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Es werden Posts vom Juli, 2018 angezeigt.

Kann man sich mit Vitamin D vergiften?

Ich will jetzt gar nicht wieder anfangen zu diskutieren, ob Vitamin D wichtig ist, und ob man es überhaupt ergänzen soll. Fakt ist jedoch, dass viele Leute Vitamin ergänzen und dass Ärzte oft vor so einer Ergänzung warnen. Daher ist die Frage, ob man sich mit einer unkontrollierten Einnahme von Vitamin D vergiften kann gar nicht so unberechtigt. Vitamin D ist eine fettlösliche Substanz, die sich im Körper daher auch an unser Körperfett bindet. Die Form, die wir als Nahrungsergänzungsmittel oder Medikament zu uns nehmen ist das 25-OH Form.  Im Blut kann man dann den Spiegel dieser Form messen. Er wird meist in ng/ml angegeben. Wie immer gibt es viele Diskussionen, welche Spiegel gesund, optimal oder riskant sind. Fällt der Spiegel unter 20 ng/ml stimmen wohl die meisten Ärzte zu, dass das zu wenig ist. Wo das Optimum liegt, wird wohl von vielen individuellen Umständen anhängen. Ab welchem Spiegel Vitamin D gefährlich werden kann, ist wieder sehr umstritten. Manchmal wird vor Spiegeln

Alternative Krebsbehandungsmethoden - schaden sie wirklich dem Patienten?

Alternative Krebsbehandlung - ein Thema das immer für viel Wind im Blätterwald taugt. Da wurde gerade wieder einmal eine neue Studie zu diesem Thema veröffentlicht ( Johnson et al., 2018 ), die in der Boulevard- und Sekundärpresse aufgenommen, verdaut und wiedergegeben wurde. Doch je nach Absicht (?) oder Unkenntnis der Originaldaten, wird dann etwas daraus, was ganz anders klingt, als es die Autoren ursprünglich geschrieben haben. Der Originaltitel heißt übersetzt: Komplementärmedizin, Ablehnung konventioneller Krebstherapien und Überleben von Patienten mit heilbaren Krebserkrankungen. Es wird also eine Gruppe von Patienten, nämlich die mit heilbarem Krebs, betrachtet. Und in dieser Gruppe wird verglichen, ob die Überlebenschancen mit Komplementärmedizin ODER "Schulmedizin" größer sind. Im Spiegel wird aus dieser Überschrift: Wie Alternativmedizin Krebspatienten gefährdet. Völlig unabhängig vom Inhalt und Ergebnis der Studie wird in diesem Titel schon gewertet, dass Alter

Die Darmbakterien der Mutter können das Autismus-Risiko des ungeborenen Kindes beeinflussen

Wieder die Darmbakterien. Ich frage mich langsam, ob es überhaupt eine Krankheit gibt, die nichts mit den Bakterien zu tun hat, die uns bevölkern. Die Zusammensetzung der Darmbakterien der Mutter beeinflusst das Autismus-Risiko, aber auch das Risiko von anderen neurologischen Störungen des noch ungeborenen Kindes. Diese Erkenntnis bringt jetzt leider nichts mehr, wenn das Kind schon Autismus entwickelt hat. Aber sie soll zukünftig helfen, schwangere Frauen so zu unterstützen, dass ihr Kind keinen Autismus entwickelt (wenn es denn so einfach ist, was bei so einer komplexen Erkrankung meiner Meinung nach aber zu einfach wäre). Immerhin: alles, was das Risiko senkt, ist ja erst einmal positiv. Es gibt Bakterien, die in der Mutter eine Art Hormon, das IL-17a, beeinflussen. Das kann nun sogar im ungeborenen zu Veränderungen im Hirn führen. Die gute Nachricht: mit der "richtigen" Ernährung kann man das Mikrobiom relativ schnell positiv beeinflussen. Und eine gute Ernährung ist

Hashimoto's Thyroiditis: oft kein Einzelgänger, sondern in Verbindung mit anderen Autoimmunerkrankungen

Neulich sagte mir eine Hashimoto-Patientin, Ihr Arzt habe ihr gesagt, ihre Flecken am Bein könnten kein Lichen ruber (Knötchenflechte) sein, wie sie selbst vermutet hat. Und das mit der Begründung: Autoimmunkrankheiten treten nicht kombiniert auf. Interessante Feststellung. Im Gegensatz zu dieser Feststellung des Hausarztes sehen wir sehr wohl öfters Kombinationen von Autoimmunerkrankungen, besonders bei Hashimoto-Thyroiditis. Dies ist auch anderen schon aufgefallen. So finden sich tatsächlich bei 25% der Hashimoto Patienten auch andere Erkrankungen . Und zu denen können durchaus Autoimmunerkrankungen zählen oder Krankheiten mit noch unbekannter Ursache, aber einem Einfluß des Immunsystems. Dazu zählen systemischer Lupus erythematosus ( Posselt et al., 2018 ), chronische Autoimmungastritis ( Castoro et al., 2016 ), Dermatomyositis ( McClanahan et al, 2015 ), multiple Sklerose ( Perga et al., 2018 ), Diabetes Typ 1 ( Hansen et al., 2014 ), Psoriasis ( Akiyama et al, 2016 ), Sarcoidose (

Vollmilch, und nicht fett-reduzierte Milch ist gut für das Herz

Immer wieder toll, wenn alte, festgezimmerte Regeln bei den Ernährungsempfehlungen fallen. Jetzt ist die Milch dran. Bisher wurde immer vor Fett gewarnt (außer natürlich in der Low Carb/High Fat Familie), weil das Fett in der Milch u.a. auch dem Herz nicht gut tun sollte. Nun also: Milch mit normalem Fettgehalt, also nicht fett-reduzierte Milch, tut dem Herz gut, wie eine neue Studie zeigt. Ich benutze für meinen Capuccino sowieso nur Milch mit mindestens 3,8% Fett. Jetzt also mit gutem Gewissen (obwohl ich das ja vorher schon hatte). In der Studie, die Personen über einen langen Zeitraum von 22 Jahren begleitete, kam heraus, dass diejenigen mit höheren Blutfetten und die, die besonders die Heptadecanoic Fettsäure in höherer Menge im Blut hatten, die höchsten Chance für ein längeres Leben hatten. Gerade in Hinblick auf die Statine, die ja immer häufiger zum Absenken der Blutfette verschrieben werden, sollte dies mal wieder zum Nachdenken anregen. Quelle:  MedicalNewsToday Bildque

Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine bringen nichts - wirklich?

Mal wieder wird in die Kerbe geschlagen - in einer neuen Publikation wird wieder einmal behauptet, dass eine Ergänzung mit Nahrungsergänzungsmitteln nichts bringt. Es ist nur Geldbeutelschneiderei. Bringt nichts. Manchmal ist es sogar gefährlich. Immer nur zu behaupten, da stecke die Pharmaindustrie dahinter, ist zu kurz gesprungen. In meiner Erfahrung werden hier viele Dinge zusammengerührt. Zum einen sind m.E. viele Grenzwerte veraltet. Schönes Beispiel dafür ist Vitamin D. Eine Menge, die reicht, um Rachitis zu verhindern, ist nicht zwangsläufig gut genug, um alle anderen Zellen des Körpers optimal mit Vitamin D zu versorgen. Da wird von den "offiziellen" Stellen einfach der aktuelle Stand der Wissenschaft hartnäckig ignoriert. Und bei Tests, ob Vitamine wirken oder nicht, wird oft nicht auf die Quelle des Produkts geachtet, und es handelt sich meist um retrospektive, also nachträglich ausgewertete Studien und Anwendungsbeobachtungen. Auch wenn immer behauptet wird, das Vi

Keto-Diät hilft bei der Unterstützung konventioneller Krebstherapie

Krebszellen verwenden bevorzugt Zucker für ihren Stoffwechsel. Das nutzt man z.B. bei der Diagnostik, wo radioaktiver Zucker verwendet wird, um Krebsherde zu finden, da sich darin diese Stoffe anreichern. Seit Studien von Otto Warburg wird versucht, dies durch Ernährungskonzepte bei der Krebstherapie zu nutzen. Patienten wird bei dieser Therapieform empfohlen, den Kohlenhydratkonsum drastisch einzuschränken, um die Krebszellen quasi auszuhungern, da ihnen der Zucker als Energiequelle entzogen werden soll. Dies klappt bei manchen Krebserkrankungen besser, als bei anderen. Neben Zucker scheint auch Insulin bei der Energieversorgung von Krebszellen eine wichtige Rolle zu spielen. Es gibt Medikament, die eine spezielles Enzym (Phosphatidylinositol-3 Kinase (PI3K)) in Krebszellen attackieren, um die Insulinantwort zu unterbinden. Dabei steigt nun aber oft der Blutzuckerspiegel dramatisch an. In einer Kombination aus Keto-Ernährung (ohne Zucker und schnell verwertbare Kohlenhydrate) und dies

Luftverschmutzung scheint die Entstehung von Diabetes zu begünstigen

In Regionen mit hoher Luftverschmutzung kommt Diabetes häufiger vor. Eine neue Studie hat diesen Zusammenhang untersucht und kommt zu dem Schluss, dass die eingeatmeten Partikel in verunreinigter Luft über die Lunge in den Blutkreislauf gelangen. Dort kommen sie in Kontakt mit inneren Organen und dem Immunsystem, was dann die Entwicklung von Diabetes zu begünstigen scheint. Quelle: MedicalNewsToday

Die Wirkung von Antibiotika wird durch Substanzen wie Medikamente, aber auch Nahrungsmittelzusätze verändert

Während viele Kombinationen von Antibiotika mit anderen Substanzen deren Wirkung stark beeinträchtigen, gibt es tatsächlich Kombination, die die Wirkung von Antibiotika verstärken. So kann Vanille die Wirkung des Antibiotikums Spectinomycin erhöhen. Dies könnte in der Zukunft wichtig werden, da Bakterien gegen viel Antibiotika Resistenzen gebildet haben und damit zunehmend wirkungslos werden. Die Forschung wird sich nun verstärkt auf die Suche nach solchen Kombinationen machen, die zu einer verstärkten Wirkung führen. Quelle: Sciencedaily Bildquelle:  Bru-nO von Pixabay

Eine langfristige Beziehung zum Therapeuten erhöht die Überlebenschancen des Patienten

Eine langfristige Beziehung zum Therapeuten verbessert die Kommunikation mit dem Patienten. Das hat nach einer neuen britischen Studie langfristig eine Verbesserung der Überlebenschancen zur Folge. Ich kann mir vorstellen, dass beim Wechsel des Therapeuten ("Therapeuten-Hopping"), nicht immer alle vorliegenden Befunde kommuniziert werden (können) und sich der jeweils neue Therapeut immer nur um einzelne Aspekte kümmert. Wahrscheinlich muss einer im Fahrersitz sitzen und dann wenn notwendig Fachleute hinzuziehen, den Patienten aber nicht aus der Betreuung entlassen. Quelle : Medicalnewstoday Bildquelle: ©rawdata - pixabay.com

Hormone beeinflussen unsere Gene - potentiell über Generationen

Nicht nur Hormon-ähnliche Substanzen in z.B. Plastik (endokrine Disruptoren), sondern auch Hormonegaben in geringen Mengen können unser Erbgut beeinflussen. Daran sollte man denken, wenn man Progesteroncreme oder Pille etc. verwendet. Diese Substanzen haben epigenetische Effekte, die sogar die nächste Generation betreffen. Quelle : Sciencedaily, ETH Zürich - Administering hormones affects DNA Bildquelle