Direkt zum Hauptbereich

Kann man sich mit Vitamin D vergiften?

Ich will jetzt gar nicht wieder anfangen zu diskutieren, ob Vitamin D wichtig ist, und ob man es überhaupt ergänzen soll. Fakt ist jedoch, dass viele Leute Vitamin ergänzen und dass Ärzte oft vor so einer Ergänzung warnen.
Daher ist die Frage, ob man sich mit einer unkontrollierten Einnahme von Vitamin D vergiften kann gar nicht so unberechtigt.
Vitamin D ist eine fettlösliche Substanz, die sich im Körper daher auch an unser Körperfett bindet. Die Form, die wir als Nahrungsergänzungsmittel oder Medikament zu uns nehmen ist das 25-OH Form.  Im Blut kann man dann den Spiegel dieser Form messen. Er wird meist in ng/ml angegeben. Wie immer gibt es viele Diskussionen, welche Spiegel gesund, optimal oder riskant sind. Fällt der Spiegel unter 20 ng/ml stimmen wohl die meisten Ärzte zu, dass das zu wenig ist. Wo das Optimum liegt, wird wohl von vielen individuellen Umständen anhängen. Ab welchem Spiegel Vitamin D gefährlich werden kann, ist wieder sehr umstritten. Manchmal wird vor Spiegeln über 150 ng/ml gewarnt. Ein neuer Artikel setzt diese Grenze zwischen 200 und 240 ng.

Der Körper verbraucht täglich Vitamin D, so dass ohne konstante Zufuhr die Spiegel absinken. Um einen Blutspiegel von 200 ng langfristig zu übersteigen, muss man über einen längeren Zeitraum zwischen 10.000 bis 40.000 Einheiten am Tag zu sich nehmen. Diese große Spanne kommt daher, dass unterschiedliche Personen ein unterschiedliches Körpergewicht haben, unterschiedlichen Fettgehalt und einen unterschiedlichen Stoffwechsel. Bleibt man also unter 10.000 Einheiten am Tag, wird man bei einem Wert unter 200 ng/ml also nicht in den toxischen Bereich gelangen können. Da optimale Spiegel selten sind, kann es sogar notwendig sein, kurzfristig deutlich mehr einzunehmen, um die Depots erst einmal aufzufüllen. Aber auf der sicheren Seite ist man mit Messen. Vor dem Auffüllen messen, dann nach Formeln auffüllen und danach wieder messen, um zu sehen, wo man dann steht. Dafür gibt es verschiedene Rechner.

Wenn man also nicht völlig unkontrolliert unsinnig hohe Mengen an Vitamin D zu sich nimmt, sind die Risiken einer Vergiftung quasi bei Null.



Quelle: MedicalNewsToday

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Methylenblau

Methylenblau - gut oder böse? Methylenblau ist eigentlich ein alter Wein in neuen Schläuchen. Seit Jahren wird es immer wieder als ein Geheimtipp zur "Selbstoptimierung" gehandelt. Aber ist es wirklich ein so ungefährlicher Stoff, dass sich Laien damit selbst behandeln können? Bildquelle Methylenblau wurde zum ersten Mal 1876 von dem deutschen Chemiker Heinrich Caro aus Teer hergestellt. In die Medizin wurde die Substanz durch Paul Ehrlich eingeführt. Er verwendete den Farbstoff, um Zellen für die Mikroskopie zu färben. Dabei fand er heraus, dass sich Methylenblau in Parasiten und von Parasiten befallenen Zellen anhäuft. Daraus wurde eine Behandlungsmethode für Malaria entwickelt. Das war der Beginn der modernen Pharmakologie. Seine Wirkung entfaltet Methylenblau durch seine Fähigkeit, als Redox-Mittel zu agieren. Nimmt Methylenblau 2 Elektronen auf, wird es zum farblosen Methylenweiß. Gibt Methylenweiß zwei Elektronen ab, wird es wieder zu Methylenblau. Methyle...

Ketose Teil 1: Die Rolle der Autophagie bei der Zellverjüngung

Ketose Teil 1: Die Rolle der Autophagie bei der Zellverjüngung Wäre es nicht toll, wenn es den sagenumwobenen Jungbrunnen tatsächlich gäbe? Man steigt alt hinein und kommt als junger Mensch wieder heraus. Tatsächlich sitzt ein solcher Jungbrunnen in unseren Körperzellen und hält uns lange fit ( Aman et al, 2021 ). Hätten wir ihn nicht, würden wir viel früher altern und sterben. Durch unseren heutigen Lebensstil schaden wir jedoch unserem Jungbrunnen. Das fatale Ergebnis: gerade wenn wir altern und ihn am meisten bräuchten, verliert er durch unser eigenes Zutun mehr und mehr an Kraft. Dieser Jungbrunnen ist die Autophagie ( Madeo et al, 2015 , Wong et al, 2015 ). Steuern können wir die Autophagie durch Ketose. Bildquelle Während des normalen Stoffwechsels fallen in unseren Zellen Endprodukte an, die uns schaden. Zusätzlich schädigt oxidativer Stress unsere zellulären Bestandteile wie z.B. Proteine und kleine Organelle innerhalb der Zellen. Diese Endprodukte und gesc...

Ketose Teil 2: Was ist das eigentlich?

Ketose Teil 2: Was ist das eigentlich? Unser Körper kann sowohl Kohlenhydrate, Eiweiße als auch Fette zur Energiegewinnung nutzen. Damit er Fette nutzen kann, muss er im Zustand der Ketose sein. Dabei werden die Fette in Ketonkörper umgewandelt, die dann verstoffwechselt werden. Die Ketose ist eine Form der Energiegewinnung, die eine Alternative zum Zuckerstoffwechsel darstellt. Ketose zu erreichen ist jedoch schwieriger, als man denkt. Bildquelle Wie in Teil 1 schon geschrieben, stellen Kohlenhydrate und Zucker keine Bausteine für unseren Körper dar. Sie sind im Gegensatz zu Fetten und Eiweißen reine Energieträger. Daher verwendet der Körper Kohlenhydrate bevorzugt zur Energiegewinnung, da er sie sonst nicht verwenden kann. Fette und Eiweiße werden nur dann zur Energiegewinnung verwendet, wenn keine Kohlenhydrate oder Zucker vorliegen. Gesteuert wird dies durch das Hormon Insulin ( Staverosky, 2016 ). Ein hoher Blutzucker führt zum Anstieg von Insulin. Dies ermöglicht ...