Mal wieder wird in die Kerbe geschlagen - in einer neuen Publikation wird wieder einmal behauptet, dass eine Ergänzung mit Nahrungsergänzungsmitteln nichts bringt. Es ist nur Geldbeutelschneiderei. Bringt nichts. Manchmal ist es sogar gefährlich. Immer nur zu behaupten, da stecke die Pharmaindustrie dahinter, ist zu kurz gesprungen. In meiner Erfahrung werden hier viele Dinge zusammengerührt. Zum einen sind m.E. viele Grenzwerte veraltet. Schönes Beispiel dafür ist Vitamin D. Eine Menge, die reicht, um Rachitis zu verhindern, ist nicht zwangsläufig gut genug, um alle anderen Zellen des Körpers optimal mit Vitamin D zu versorgen. Da wird von den "offiziellen" Stellen einfach der aktuelle Stand der Wissenschaft hartnäckig ignoriert. Und bei Tests, ob Vitamine wirken oder nicht, wird oft nicht auf die Quelle des Produkts geachtet, und es handelt sich meist um retrospektive, also nachträglich ausgewertete Studien und Anwendungsbeobachtungen. Auch wenn immer behauptet wird, das Vitamin C Vitamin C ist, bin ich überzeugt, dass synthetische Monosubstanzen sich im Körper anders verhalten, als Gemische z.B. in pflanzlichen Extrakten. Thema Fischöl bzw. Omega-3 Fettsäuren: auch hier beeinflusst das Herstellverfahren die Qualität des Endproduktes erheblich. Mit organischen Lösungsmitteln aus Fischabfällen extrahiert oder mit milden Temperaturen unter Sauerstoffausschluss macht einfach einen Unterschied. Daher sind Studien, bei denen nicht erkennbar ist, um welche Präparate es sich handelt, oder wo Daten gemischt werden, egal was für eine Quelle verwendet wurde, mit Vorsicht zu betrachten. Klar - Nahrungsergänzung wäre überflüssig, wenn man sich mit hochqualitativer, ausgewogener Nahrung versorgen würde. Aber wer kann das und wer tut das tatsächlich? Wir testen unsere Patienten und sehen da oft Defizite.Selektive Ergänzung macht da schon Sinn.
Quelle: Spektrum der Wissenschaften
Bildquelle: Bru-nO von Pixabay
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