Direkt zum Hauptbereich

Keto-Diät hilft bei der Unterstützung konventioneller Krebstherapie


Krebszellen verwenden bevorzugt Zucker für ihren Stoffwechsel. Das nutzt man z.B. bei der Diagnostik, wo radioaktiver Zucker verwendet wird, um Krebsherde zu finden, da sich darin diese Stoffe anreichern. Seit Studien von Otto Warburg wird versucht, dies durch Ernährungskonzepte bei der Krebstherapie zu nutzen. Patienten wird bei dieser Therapieform empfohlen, den Kohlenhydratkonsum drastisch einzuschränken, um die Krebszellen quasi auszuhungern, da ihnen der Zucker als Energiequelle entzogen werden soll. Dies klappt bei manchen Krebserkrankungen besser, als bei anderen. Neben Zucker scheint auch Insulin bei der Energieversorgung von Krebszellen eine wichtige Rolle zu spielen. Es gibt Medikament, die eine spezielles Enzym (Phosphatidylinositol-3 Kinase (PI3K)) in Krebszellen attackieren, um die Insulinantwort zu unterbinden. Dabei steigt nun aber oft der Blutzuckerspiegel dramatisch an. In einer Kombination aus Keto-Ernährung (ohne Zucker und schnell verwertbare Kohlenhydrate) und diesen Medikamenten scheint man nun einen Weg gefunden zu haben, relativ selektiv Tumorzellen auszuhungern. Leider aber bisher nur im Tierexperiment. Mal sehen, was klinische Studien hier bringen. Das verdeutlicht aber, wie wichtig Insulin und Zucker für Tumorzellen sind. Eine Reduktion schnell verwertbarer Kohlenhydrate ist bei dieser Erkrankung daher wohl immer sinnvoll.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Methylenblau

Methylenblau - gut oder böse? Methylenblau ist eigentlich ein alter Wein in neuen Schläuchen. Seit Jahren wird es immer wieder als ein Geheimtipp zur "Selbstoptimierung" gehandelt. Aber ist es wirklich ein so ungefährlicher Stoff, dass sich Laien damit selbst behandeln können? Bildquelle Methylenblau wurde zum ersten Mal 1876 von dem deutschen Chemiker Heinrich Caro aus Teer hergestellt. In die Medizin wurde die Substanz durch Paul Ehrlich eingeführt. Er verwendete den Farbstoff, um Zellen für die Mikroskopie zu färben. Dabei fand er heraus, dass sich Methylenblau in Parasiten und von Parasiten befallenen Zellen anhäuft. Daraus wurde eine Behandlungsmethode für Malaria entwickelt. Das war der Beginn der modernen Pharmakologie. Seine Wirkung entfaltet Methylenblau durch seine Fähigkeit, als Redox-Mittel zu agieren. Nimmt Methylenblau 2 Elektronen auf, wird es zum farblosen Methylenweiß. Gibt Methylenweiß zwei Elektronen ab, wird es wieder zu Methylenblau. Methyle...

Ketose Teil 1: Die Rolle der Autophagie bei der Zellverjüngung

Ketose Teil 1: Die Rolle der Autophagie bei der Zellverjüngung Wäre es nicht toll, wenn es den sagenumwobenen Jungbrunnen tatsächlich gäbe? Man steigt alt hinein und kommt als junger Mensch wieder heraus. Tatsächlich sitzt ein solcher Jungbrunnen in unseren Körperzellen und hält uns lange fit ( Aman et al, 2021 ). Hätten wir ihn nicht, würden wir viel früher altern und sterben. Durch unseren heutigen Lebensstil schaden wir jedoch unserem Jungbrunnen. Das fatale Ergebnis: gerade wenn wir altern und ihn am meisten bräuchten, verliert er durch unser eigenes Zutun mehr und mehr an Kraft. Dieser Jungbrunnen ist die Autophagie ( Madeo et al, 2015 , Wong et al, 2015 ). Steuern können wir die Autophagie durch Ketose. Bildquelle Während des normalen Stoffwechsels fallen in unseren Zellen Endprodukte an, die uns schaden. Zusätzlich schädigt oxidativer Stress unsere zellulären Bestandteile wie z.B. Proteine und kleine Organelle innerhalb der Zellen. Diese Endprodukte und gesc...

Jod - Mehr als nur Schilddrüse

Jod zählt auf unserer Erde eher zu den selten vorkommenden Elementen. Aus diesem Grund wird auch erst seit etwa 1870 daran geforscht. Ohne Jod als solches zu kennen, ist seine Wirkung auf und seine Funktion im Körper jedoch schon länger bekannt. Schilddrüsenunterfunktion soll schon vor 3.500 Jahren mit Schafschilddrüsen-Extrakten und Asche von Meeresschwämmen behandelt worden sein. Heute ist bekannt, dass Jodmangel zu Hypothyreose und damit einem Kropf (Schilddrüsenvergrößerung) und Kretinismus (Zwergwuchs kombiniert mit neurologischen Störungen) führen kann. Damit ist klar, dass eine gute Jodversorgung nicht nur für die Schilddrüse wichtig ist. In Japan, dem Land mit der höchsten Einnahme von Jod pro Kopf, kommen Krebsarten wie Brust- und Prostatakrebs signifikant weniger als in Europa vor. Dies sind weitere indirekte Beweise, dass Jod auch für das Wohlergehen anderer Gewebe als das der Schilddrüse verantwortlich ist. Die WHO hat dies erkannt und gibt eine Tagesempfehlung von 1...