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Es werden Posts vom August, 2018 angezeigt.

Mitochondrien können den Zellkern steuern

Mitochondrien sind in grauer Vorzeit wohl durch eine Fusion eines Bakteriums mit einer Archaee entstanden. Es entwickelte sich in der Folge der Zellkern und das ursprüngliche Bakterium, aus dem die heutigen Mitochondrien entstanden, hat so ziemlich alle seine Gene in den Zellkern übertragen. zurück behalten haben die Mitochondrien im Wesentlichen nur Gene, die Proteine kodieren, die für die Energiegewinnung notwendig sind (zwei Podcasts zum Thema: Teil 1 , Teil 2 ). Klingt so, als wäre sie versklavt worden, um der Mutterzelle die Energie herzustellen. Schon seit einiger Zeit gibt es Hinweise darauf, dass diese sehr einseitige Sicht nicht korrekt ist. So finden sich in den Mitochondrien neben den Proteinen der Atmungskette, dem zentralen Ort der Energieherstellung, auch noch eine Reihe anderer Proteine, die durch gene im Zellkern zwar hergestellt werden, dann aber über geschickte Wege in den Mitochondrien landen. Man kann nun der Ansicht sein, dass die kleinen Mitochondrien gar nicht

Übergewicht - sind doch nicht die Kohlenhydrate, sondern Fette schuld?

In der echten Wissenschaft, müssen Hypothesen immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden. Ohne Vorurteil. Das ist oft nicht einfach. Weil es unbequem ist. Wenn man sich endlich einmal seine Meinung gebildet hat, möchte man das nicht wieder in Fragestellen. Das ist aber falsch. Über viele Jahre hinweg waren die Fette als der Schuldige für das immer häufiger auftretende Übergewicht identifiziert worden. Vor einigen Jahren nun schlug das Pendel um. Nicht fette, sondern die Kohlenhydrate sind die eigentliche Schuldige! Die Bücher von Gary Taubes fanden reissenden Absatz. Low Carb/High Fat der Schlüssel zum schlanken Körper. Oder nicht nur Low Carb sondern Now carb, also Keto Ernährung ist die Lösung aller Probleme. Nun ist es trotzdem schön zu sehen, dass sich ernsthafte Wissenschaftler wagen, auch einmal gegen den (neuen) Trend zu denken. Populäre Dinge in Frage zu stellen. Gegen den Trend zu sein. Eine, den ich schon seit langen dafür bewundere ist Dr. Michael Eades. Er hat neulich

Ist Paleo die richtige Ernährung für Dich?

Paleo-Ernährung ist ja schon fast ein alter Hut - nicht nur im wörtlichen Sinn. Tatsächlich hat heute fast jeder schon einmal davon gehört. Und jeder hat so seine individuelle Ahnung, was es ist. Und tatsächlich unterscheidet sich diese Ahnung ganz erheblich, je nachdem, wen man fragt. Ich selbst habe dazu vor einigen Jahren auch schon einmal einen Artikel geschrieben. Heute so aktuell wie damals. Nun ist auch die ehrwürdige NYT (The New York Times) auf den Trichter gekommen, und erklärt ihren Lesern, was Paleo-Ernährung ist, und ob sie gesund ist. Auch die NYT stellt dabei zu Beginn des Artikels fest, dass es "die" Paleo-Ernährung gar nicht gibt. Damit erübrigt sich ja eigentlich schon der Rest. Aber immerhin: wie auch wir immer sagen, wird als wesentlicher Tipp zusammengefasst, dass man industriell verarbeitete und verpackte Lebensmittel meiden soll. Ob das schon reicht, um Paleo zu sein, ist diskutabel. Aber es ist eine richtige Quintessenz. Den Originalartikel findet ih

Probiotika: der Schuss kann auch nach hinten losgehen

Bei Darmbeschwerden werden gerne Probiotika eingenommen. Pro = Für = Gut? Oft ist die Idee, damit ein Ungleichgewicht der bestehenden Darmflora, des Mikrobioms, positiv zu beeinflussen. Ich erkläre das meinen Patienten gerne mit einem Beispiel aus der Landwirtschaft: Bevor der Bauer im Frühjahr die Saat ausbringt, wird er immer zuerst den Boden vorbereiten. Pflügen, Düngen und Bewässern. Sät man auf trockenen, unvorbereiteten Boden, weht der Wind die samen fort. So empfehlen wir auch erst dann die Einnahme von probiotischen Bakterien, wenn der Darm in einem recht guten Zustand ist und nicht, um diesen Zustand zu erreichen. In Kombination mit Präbiotika (also den Nährstoffen für die Probiotika) können diese durchaus dazu beitragen. Ansonsten werden sie jedoch recht schnell wieder ausgeschieden. Neben dem Problem, dass sie nichts tun können, besteht jedoch sogar die Gefahr, dass sie schaden können. Eine völlig neue Erkenntnis. In einer Studie in Georgia wurde festgestellt, dass Patiente

Antioxidantien, die besonders die Mitochondrien schützten, können Blutgefäße verjüngen

Ja, es ist nur eine kleine Studie (nur 20 Teilnehmer) und ja, es wird ein kommerzielles Produkt eingesetzt (MitoQ), wo man  immer finanzielle Interessen befürchten muss, die die Objektivität beeinflussen. Aber: es ist immerhin eine Studie, die an einer Universität (Boulder, Colorado) und nicht in einer Firma durchgeführt wurde und neben der Zuverfügenstellung des Produkts durch den Hersteller war an der Finanzierung der Studie auch das NIH beteiligt, also öffentliche US-Gelder. Im Alter versteifen sich oft die Blutgefäße. Diese mangelnde Elastizität wirkt sich negativ auf den Blutdruck und damit das Herz aus. In der Studie führte die Einnahme von MitoQ (eine spezielle Ubiquinon/Q10-Form) dazu, dass sich die Adern wieder elastischer verhielten - wie bei jüngeren Personen. Immerhin war die Studie Placebo kontrolliert. Nach Ende der Studie wurden auch die Personen, die zuerst nur Placebo erhielten, was keinen Effekt hatte, mit MitoQ behandelt und hatten dann den gleichen positiven Effekt