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Jod und die Prostata

 

Jod und die Prostata

In Japan konsumieren die Einwohner täglich etwa die 25-fache Menge an Jod, verglichen mit Europa und den USA. Gleichzeitig kommen in Japan deutlich weniger Fälle von Krebs der Brustdrüsen oder Prostata vor (Aceves et al, 2013). Gibt es da einen Zusammenhang?

 


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Algen, die relativ viel Jod enthalten, sind ein wichtiger Bestandteil der Ernährung in Japan. Gerade dem Jod wird eine wichtige Rolle in der Prävention von Brust- und Prostatatumoren zugesprochen. Jod ist bekanntermaßen wichtig für die Schilddrüsengesundheit. Schilddrüsenzellen besitzen spezielle Rezeptoren für Jod, die NIS, mit denen sie Jod aus dem Blut anreichern, damit dann in der Schilddrüse die jodhaltigen Schilddrüsenhormone hergestellt werden können. Ebenso wie Schilddrüsenzellen können Prostatazellen Jod mittels NIS aufnehmen Auch Prostatakrebszellen besitzen diese NIS (Navarra et al., 2010). In vitro Studien mit Prostatakrebszellen konnten zeigen, dass in diesen entarteten Zellen Jod die Zellteilung hemmte und Apoptose, also eine Art gesteuerten Selbstmord, induzierte (Aranda et al., 2013).

Während die WHO empfiehlt, täglich bis zu 200 ug Jod für eine gute Schilddrüsenfunktion aufzunehmen, wird bei einer Prostataerkrankung die Aufnahme von täglich bis zu 3 mg empfohlen (Aceves et al., 2013). Bei einer gleichzeitig vorliegenden Schilddrüsenerkrankung sollte diese Menge jedoch nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.


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