Das Immunsystem heilt das Gehirn im Schlaf
Es war schon seit langem bekannt, dass während des Schlafs im Gehirn unser Gedächtnis verankert wird, und sogar Abfallprodukte des Stoffwechsel entsorgt werden. Nun wurde zum ersten Mal eine Rolle des Immunsystems bei der "Neuverdrahtung" der Nervenzellen gezeigt.
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Im Gehirn finden sich viele verschiedene Zelltypen. Neben den Neuronen kommen auch Gliazellen vor, die sich wiederum in verschiedene Unterklassen unterscheiden lassen. Eine Unterart, die Microglia-Zellen, sind Immunzellen, die insbesondere während wir schlafen eine wichtige Funktion haben: Sie re-organisieren die Zellkontakte der Nervenzellen untereinander, was u.a. unser Gedächtnis beeinflusst. Zusätzlich bekämpfen diese Zellen Infektionen und reparieren Zellschäden. Die Forscher vergleichen in einer neuen Studie die Funktion mit Gärtnern, die in der nächtlichen Ruhephase in einem Garten für Ordnung sorgen. Dies verdeutlicht auch wieder einmal, dass das Gehirn auch im Erwachsenenalter noch hoch plastisch ist, eine Erkenntnis, die noch gar nicht so alt ist. Die Steuerung der Immunzellen geschieht durch einen Neurotransmitter namens Norepinephrin. Der Spiegel dieses Hormons ist wenn wir wach sind hoch und dämpft dann die Microglia. Im Schlaf sinkt der Spiegel und die Immunzellen erwachen wie aus einem Winterschlaf. Das zeigt auch wieder, wie wichtig die zirkadianen Rhythmen für unsere Gesundheit, insbesondere die des Gehirns sind.
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