Schilddrüsenhormone verhindern die Herz-Regeneration
Weil der Mensch ein "Warmblüter" geworden ist, hat der die Fähigkeit verloren, sein Herz zu regenerieren.
Tiere, deren Körpertemperatur von der Außentemperatur abhängt ("Kaltblüter"), besitzen ein beträchtliches Regenerationsvermögen. So können Zebrafische, denen man 20 % des Herzgewebes entfernt, dieses innerhalb weniger Wochen nachwachsen lassen. Bei einem Menschen stirbt bei einem Herzinfarkt durch Sauerstoffunterversorgung Herzgewebe ab. Seit Jahren sucht man nach Wegen, dieses zu regenerieren. Nun hat man zumindest herausgefunden, warum menschliches Herzgewebe nicht regenerieren kann.
Im Übergang vom Kaltblüter zum Warmblüter hat der menschliche Körper die Hormone der Schilddrüse verwendet, um mit deren Hilfe u.a. auch die Körpertemperatur selbst zu beeinflussen. Je mehr Schilddrüsenhormon vorhanden ist, um so mehr Wärme kann erzeugt werden. Diese große Hormonmenge scheint aber dafür verantwortlich zu sein, dass Herzzellen nicht mehr diploid, sondern polyploid sind. D.h. in ihnen befinden sich nicht nur 46 Chromosomen, sondern der jeweils von Mutter und Vater vererbte Chromosomensatz ist mehrfach vorhanden. Damit können diese Zellen das Erbgut häufiger "ablesen" und zur Synthese von Proteinen nutzen, aber sie haben die Fähigkeit verloren, sich geordnet zu teilen, was zur Regeneration notwendig ist. Tatsächlich konnte in Versuchen die Fähigkeit zur Regeneration durch Absenken der Schilddrüsenhormonmenge erhöht werden.
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