Ein typisches Beispiel dafür, was es heißt, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, kann man an Clostridium difficile sehen. Dies ist eine Unterart der Clostridien-Familie. Clostridien finden sich in geringer Zahl auch in einem gesunden Darm. Die gefährliche Art C. difficile ist für starke Durchfälle verantwortlich und kann unbehandelt sogar in Einzelfällen zum Tod führen.
Eine Standard-Therapie ist dann eine Antibiotikum-Behandlung. Diese unterscheidet jedoch nicht zwischen Gut und Böse und tötet die Darmflora relativ unselektiv.Leider sind heute zunehmend resistent Keime zu finden und ausgerechnet in Krankenhäusern finden sich dann auch noch die am meisten resistenten Keime, da sie dort durch viele unterschiedliche Antibiotika gut trainiert werden.
Nach einer Antibiotikum-Behandlung erholt sich der Darm langsam und die Bakterien bevölkern ihn wieder. Die Bakterien, die am schnellsten wachsen, haben hier einen Vorteil und besetzen die für sie geeigneten Nischen am schnellsten. Unter normalen Bedingen reguliert sich das Zusammenleben der hunderte von Bakterienarten im Darm selbst. Die guten Bakterien werden von unserem Immunsystem bevorzugt und nicht angegriffen. Durch diesen Vorteil können sie sich besser vermehren und fressen die Nahrung für die Schadbakterien weg. Dadurch haben diese einen Wachstumsnachteil und werden in Schach gehalten.
C. difficilte hat nun eine spezielle Waffe - diese Bakterien stellen ein Protein her (p-cresol), dass das Wachstum von E.coli und Klebsiellen hemmt. Gerade diese Bakterien bevorzugen die Nahrung von C. difficile und tragen dadurch zum Eindämmen von C. difficile bei.
Die Antibiotikum-Behandlung kann also in diesem Fall dazu betragen, die Verhältnisse für eine explosionsartige Vermehrung von C. difficile zu begünstigen - genau das Gegenteil von dem, was man bezwecken will.
Ideal ist also nicht das Breitband-Töten aller Bakterien, sondern die Förderung des Wachstums der hemmenden Bakterienarten durch die richtige Ernährung. Die Wissenschaftler der Studie wollen natürlich gleich wieder neue Medikamente gegen c-cresol entwickeln. Damit kann man besser Geld verdienen
Quelle: MedicalNewsToday
Kommentare
Kommentar veröffentlichen