Gesättigte Fettsäuren besitzen keine Doppelbindung zwischen den C-Atomen ihrer Kette, wohin gegen ungesättigte Fettsäuren mindestens eine Doppelbindung besitzen, mehrfach-ungesättigte Fettsäuren mindestens zwei. Einige ungesättigte Fettsäuren sind für den Menschen essentiell, d.h. sie können vom menschlichen Körper nicht hergestellt werden und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Durch Sättigung dieser Doppelbindungen können im Körper gesättigte Fettsäuren aus ungesättigten Fettsäuren hergestellt werden. Obwohl noch immer geglaubt wird, dass gesättigte Fettsäuren sich negativ auf das Herz- und Kreislaufsystem auswirken, ist heute die einzige diesbezüglich relevante Wirkung die Erhöhung des LDL (Low-density Lipoprotein) -Cholesterins, das man als Risikofaktor für Arteriosklerose einstuft (Siri-Tarino et al., 2010a). Da Ernährungsempfehlungen jedoch häufig zur Reduktion von gesättigtem Fett zu Gunsten von Kohlenhydraten lauten, führt dies zur Erhöhung von Triglyzeriden und einer Reduktion von HDL (High-density Lipoprotein) –Cholesterin, sowie auch zu einer Erhöhung des LDL (Siri-Tarino et al., 2010b). Damit ist der Austausch von gesättigtem Fett gegen Kohlenhydrate noch schlechter für das Herz- Kreislaufsystem, als wenn man die ursprüngliche Menge an gesättigten Fettsäuren zu sich genommen hätte. Jüngste Studien zeigen, dass eher die Reduktion von Kohlenhydraten, als die von gesättigtem Fett das Fettsystem verbessert (Astrup et al., 2011). Betrachtet man das Verhältnis von gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren in der Ernährung, so gibt es Anzeichen dafür, dass eine Reduktion von gesättigten Fettsäuren zu Gunsten von ungesättigten Fettsäuren sich positiv auf Herzerkrankungen auswirkt (Mozaffarian et al., 2010). Nach derzeitigem Stand der Forschung sollten gesättigte Fette ca. 9 % der Tagesenergie liefern. Wie so häufig gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift.
Bildquelle: © amira_a flickr.com
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