Direkt zum Hauptbereich

Mit Zimt gegen Diabetes?


Zimt wird als Gewürz und traditionelle Kräutermedizin seit Jahrhunderten genutzt. Verschiedene in vitro und in vivo Versuche zeigen anti-inflammatorische (entzündliche), anti-mikrobielle, anti-oxidative, anti-Tumor, Cholesterin-senkende und immun-modulierende Eigenschaften. Zimt hat dabei auch eine lange Historie als gegen Diabetes wirkendes Gewürz. Es gibt Hinweise, dass Zimt dabei die Wirkung von Insulin nachahmt, die Insulinwirkung verstärkt und auch den zellulären Zuckerstoffwechsel antreibt. In einigen klinischen Studien konnte festgestellt werden, dass Zimt den Blutzuckerspiegel bei Patienten mit Typ-2 Diabetes und Insulinresistenz reduzierte. Wie in der Wissenschaft aber üblich, gab es auch Studien, die diesen Effekt nicht zeigten. In einer der erfolgreichen Studien, wurden dabei insgesamt 60 Patienten untersucht und diese nahmen täglich zwischen 1 und 6 Gramm Zimt zu sich. Insgesamt zeigte sich dabei, dass Glukose, Triglyceride, LDL, Cholesterin und Gesamt-Cholesterin gesenkt wurden, was nahelegt, dass Zimt als Bestandteil der Ernährung die Risikofaktoren bei Diabetes und Herzerkrankungen senken könnte.

Zu beachten ist jedoch, dass Zimt nicht gleich Zimt ist. Es gibt verschiedene Sorten von Zimt im Handel, deren unterschiedliche Verwendung u.a. der Grund für die zwiespältigen Ergebnisse sein könnte. Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist darauf hin, dass der für die Leber giftige Aromastoff Cumarin in höheren Konzentrationen besonders in der billigen Cassia-Zimt Variante vorkommt, dagegen in wesentlich geringeren Konzentrationen in der echten und meist teureren Ceylon-Zimt Sorte. Es ist daher zu empfehlen, wenn Zimt in höheren Mengen verzehrt wird, unbedingt auf Ceylon-Zimt zurückzugreifen.

Sollte also der richtige Zimt eingesetzt werden, ist es daher bestimmt einen Versuch Wert zu überprüfen, ob es einen positiven Effekt auf die individuellen Blutwerte hat, denn eine Anfang 2011 veröffentlichte Publikation kommt zu dem Schluss: Wenn auch die Wirkung unsicher ist, zumindest ist die Verwendung ungefährlich.

Autor: Jens
Bildquelle: © mhiguera flickr.com

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Methylenblau

Methylenblau - gut oder böse? Methylenblau ist eigentlich ein alter Wein in neuen Schläuchen. Seit Jahren wird es immer wieder als ein Geheimtipp zur "Selbstoptimierung" gehandelt. Aber ist es wirklich ein so ungefährlicher Stoff, dass sich Laien damit selbst behandeln können? Bildquelle Methylenblau wurde zum ersten Mal 1876 von dem deutschen Chemiker Heinrich Caro aus Teer hergestellt. In die Medizin wurde die Substanz durch Paul Ehrlich eingeführt. Er verwendete den Farbstoff, um Zellen für die Mikroskopie zu färben. Dabei fand er heraus, dass sich Methylenblau in Parasiten und von Parasiten befallenen Zellen anhäuft. Daraus wurde eine Behandlungsmethode für Malaria entwickelt. Das war der Beginn der modernen Pharmakologie. Seine Wirkung entfaltet Methylenblau durch seine Fähigkeit, als Redox-Mittel zu agieren. Nimmt Methylenblau 2 Elektronen auf, wird es zum farblosen Methylenweiß. Gibt Methylenweiß zwei Elektronen ab, wird es wieder zu Methylenblau. Methyle...

Ketose Teil 1: Die Rolle der Autophagie bei der Zellverjüngung

Ketose Teil 1: Die Rolle der Autophagie bei der Zellverjüngung Wäre es nicht toll, wenn es den sagenumwobenen Jungbrunnen tatsächlich gäbe? Man steigt alt hinein und kommt als junger Mensch wieder heraus. Tatsächlich sitzt ein solcher Jungbrunnen in unseren Körperzellen und hält uns lange fit ( Aman et al, 2021 ). Hätten wir ihn nicht, würden wir viel früher altern und sterben. Durch unseren heutigen Lebensstil schaden wir jedoch unserem Jungbrunnen. Das fatale Ergebnis: gerade wenn wir altern und ihn am meisten bräuchten, verliert er durch unser eigenes Zutun mehr und mehr an Kraft. Dieser Jungbrunnen ist die Autophagie ( Madeo et al, 2015 , Wong et al, 2015 ). Steuern können wir die Autophagie durch Ketose. Bildquelle Während des normalen Stoffwechsels fallen in unseren Zellen Endprodukte an, die uns schaden. Zusätzlich schädigt oxidativer Stress unsere zellulären Bestandteile wie z.B. Proteine und kleine Organelle innerhalb der Zellen. Diese Endprodukte und gesc...

Ketose Teil 2: Was ist das eigentlich?

Ketose Teil 2: Was ist das eigentlich? Unser Körper kann sowohl Kohlenhydrate, Eiweiße als auch Fette zur Energiegewinnung nutzen. Damit er Fette nutzen kann, muss er im Zustand der Ketose sein. Dabei werden die Fette in Ketonkörper umgewandelt, die dann verstoffwechselt werden. Die Ketose ist eine Form der Energiegewinnung, die eine Alternative zum Zuckerstoffwechsel darstellt. Ketose zu erreichen ist jedoch schwieriger, als man denkt. Bildquelle Wie in Teil 1 schon geschrieben, stellen Kohlenhydrate und Zucker keine Bausteine für unseren Körper dar. Sie sind im Gegensatz zu Fetten und Eiweißen reine Energieträger. Daher verwendet der Körper Kohlenhydrate bevorzugt zur Energiegewinnung, da er sie sonst nicht verwenden kann. Fette und Eiweiße werden nur dann zur Energiegewinnung verwendet, wenn keine Kohlenhydrate oder Zucker vorliegen. Gesteuert wird dies durch das Hormon Insulin ( Staverosky, 2016 ). Ein hoher Blutzucker führt zum Anstieg von Insulin. Dies ermöglicht ...