Der BMI wurde bereits 1871 von A. Quételet entwickelt und ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen in Relation zu seiner Körpergröße (BMI = Körpermasse in kg / Körpergröße2 in Meter). Dieser Wert wird gerne genutzt, um das Risiko einer Fettsucht festzustellen. Da dieser Wert weder Statur, Geschlecht, Rassenunterschiede oder die individuelle Zusammensetzung der Körpermasse aus Fett- und Muskelgewebe berücksichtigt, ist die Aussagekraft recht gering.
Wer zum Beispiel nach einer längeren Pause wieder regelmäßig Sport treibt, wird beim Blick auf die Waage enttäuscht sein. Muskeln wiegen mehr als Fett, und obwohl man Fett reduziert, könnte das Gewicht sogar gestiegen sein. Dementsprechend wäre auch der BMI gestiegen, obwohl das mit Gewicht assoziierte Gesundheitsrisiko in diesem Fall eher gesunken wäre.
Konzentriert sich das meiste (viszerale) Fett am Bauch besteht ein höheres Risiko für Herz-/Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Diabetes – und das sogar bei Menschen, die gar kein Übergewicht haben. Dieses Fett ist wesentlich stoffwechselaktiver als die direkt unter der Haut befindlichen Fettzellen und produziert unter anderem Entzündungsfaktoren und Fettsäuren, die z.B. die Insulintätigkeit beinträchtigen, was letztendlich zum metabolischen Syndrom führt. Dieser Bauch erscheint häufiger im Alter bei beiden Geschlechtern und wird oft durch eine Veränderungen des Hormonspiegels verursacht. Umso wichtiger ist in diesen Fällen der Abbau dieses Bauchfetts und der Aufbau von Muskelmasse.
Da die Betrachtung des BMI alleine nicht ausreicht, ziehen modernere Berechnungsmethoden daher auch noch das Taillen/Hüfte-Verhältnis sowie zusätzlich das Muskel/Fett-Verhältnis mit ein (BCoR, Body Composition Health Risk Score):
Für Männer: (BMI /25) + (% Körperfett / 21) + (Taille/Hüft Verhältnis) / 3 =
Für Frauen: BMI /25) + (% Körperfett / 27) + (Taille/Hüft Verhältnis / 0,85) / 3 =
Dieser BCoR-Wert sollte für Männer im Idealfall zwischen 0,64 und 0,84, bei Frauen zwischen 0,88 und 1,0 liegen.
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